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AutorenbildAneesha C. Mueller

Gefangen im Konflikt-Teufelskreis mit deinem Partner?

Unsicher Gebunden - und die Auswirkungen dessen in Deiner Beziehung





Zahlreiche Beziehungsprobleme, die für viele Paare regelmäßig auftreten, lassen sich zurückführen auf den unsicheren Bindungsstil der Partner. In diesem Artikel möchte ich dir die beiden am meisten auftretenden unsicheren Bindungsstile, den Ambivalenten und den Vermeidenden Bindungsstil, näher bringen. Ein Überblick über alle Bindungsstile bekommst du im Artikel „Sichere versus unsichere Bindung und die Auswirkungen auf unsere Liebesbeziehung als Erwachsene“


Hier möchte ich direkt auf den Punkt kommen. Hier geht es um unsicher gebundene Menschen, und zwar jene, die einen ambivalenten oder vermeidenden Bindungsstil entwickelt haben.




Der Ambivalente Bindungsstil – Unsicher Gebunden


Menschen mit einem ambivalenten Bindungsstil sehnen sich nach intimen, unterstützenden Beziehungen, die stabil und dauerhaft sind. Wenn sie das Glück haben, einen sicher gebundenen Menschen als Partner zu finden, gibt ihnen das Sicherheit und wirkt beruhigend auf sie, während die Ungewissheit und emotionale Unerreichbarkeit durch unsicher Gebundene sie aktiviert, unsicher und im Grunde unglücklich macht.


Wir entwickeln diesen unsicheren Bindungsstil der Ambivalenten Bindung, wenn unsere Mutter, als wir Babys waren, manchmal emotional verfügbar und für uns da war, einfühlsam unsere Bedürfnisse wahrgenommen und gestillt hat, und manchmal eben nicht. Das Element der Verlässlichkeit fehlte. Darüber hinaus war die Mutter übergriffig, hat also die Grenzen des Babys nicht respektiert und hat uns als Babys benutzt, um ihre eigenen Bedürfnisse zu stillen. Sie hat unsere Grenzen des Öfteren missachtet und überschritten. Die Message, die sie aussendet, ist, dass ihre Bedürfnisse wichtiger sind als die des Babys. Das Kind lernt also, seinen Fokus auf die Bedürfnisse des anderen zu richten. Die Aufmerksamkeit geht nach außen, hin zum anderen.


Das Kind lernt also, dass es sich nicht auf das Gefühl der Verbindung und Liebe und auch nicht auf das Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit verlassen kann. Das führt dazu, dass das Kind, und auch später der Erwachsene, immer hungrig nach Verbindung, Liebe, Sicherheit und Geborgenheit sein wird. Außerdem wird ein ambivalent Gebundener sehr schnell unsicher, wenn die Verbindung zum Partner weg ist. Das Nervensystem signalisiert sofort Gefahr, und der ambivalent Gebunde fühlt oft richtiggehende Panik, sobald der Kontakt unterbrochen ist. Das mag sogar so harmlos wie der Blickkontakt sein. Wenn der Partner seinen Blick abwendet, feuert das Nervensystem des ambivalent Gebundenen sofort und schlägt Alarm. Außerdem leidet der ambivalent Gebundene darunter, dass seine Grenzen nicht respektiert und kontinuierlich von der Mutter überschritten wurden. So hat er im Erwachsenenalter keine oder wenig Kapazität seine eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen, geschweige denn, dafür einzustehen. Wie sich das in intimen Beziehungen auswirkt, kann man sich vorstellen.


Das führt zu folgenden Gefühlen und Verhaltensweisen von Ambivalent Gebunden Menschen:

  • Fühlen sich schnell bedrängt vom anderen, man hat keinen Raum und dann wieder fühlen sie sich verlassen und vernachlässigt. Das geht Hand in Hand.

  • Die eigenen Grenzen werden nicht respektiert und man respektiert auch oft die Grenzen des anderen nicht.

  • Haben nicht die Erlaubnis, Grenzen zu haben.

  • Bedürfnisse sind nicht bewusst und können nicht kommuniziert werden.

  • Haben deshalb Schwierigkeiten, für ihre eigenen Bedürfnisse einzustehen.

  • Daher sind sie oft passiv aggressiv.

  • Fühlen sich der Liebe des anderen unwürdig und nicht liebenswert.

  • Bekommen Angst, dass sie verlassen werden, wenn sie beginnen, ihre Bedürfnisse wahrzunehmen und zu kommunizieren.

  • Fühlen die permanente subtile Unsicherheit: „jetzt bist du da, aber bist du morgen auch noch da?“

  • Haben eine tiefsitzende Verlassenheitswunde.

  • Nehmen, was sie kriegen können, anstatt um das zu bitten, was sie wirklich brauchen.

  • Stecken fest in der Projektion, dass sie wollen aber nicht haben; das Gefühl ist „es ist nie genug“ und „ich brauche mehr“.

  • Wenn die Liebe kommt, wird sie gleichzeitig auch abgelehnt („Ja, aber…“).

  • Sind immer darauf bedacht, dem anderen zu gefallen.

  • Gibt manchmal, um zu bekommen.

  • Stellen sich oft zugunsten anderer zurück.

  • „Deine Liebe ist nicht echt“.

  • Im Kopf sind sie immer beschäftigt mit der Vergangenheit.

  • Die Vergangenheit bestimmt die Gegenwart.

  • Sind nicht voll und ganz da, wenn der andere wirklich voll und ganz in der Beziehung ist, aber sind dann voll und ganz da, wenn der andere sich nicht so richtig einlässt.

  • "Ich werde mich erst wirklich binden, wenn du mich wirklich liebst" – Schwierig in Kombination mit einem anderen unsicher gebundenen Menschen.

  • Haben Angst nicht allein überleben zu können, denken, sie können sich nicht selbst regulieren

  • Müssen lernen, allein zu sein und ihr eigenes Nervensystem zu regulieren.

  • Wollen nicht, dass „es“ (egal was) aufhört.

  • Machen sich oft Gedanken darüber, was andere denken.

  • Neigen dazu, nach dem Motto zu denken: "Bekommen andere mehr Aufmerksamkeit? Wo ich doch so viel getan habe?"



Protestverhalten


"Protestverhalten" ist jede Handlung, die versucht, den Kontakt zum Partner wiederherzustellen und seine Aufmerksamkeit zu erlangen. Das kann alles sein, was die andere Person aufrütteln kann, damit sie ihn/sie wahrnimmt. Es geht also für den ambivalent Gebunden darum, die Verbindung zum Partner zu spüren, damit er/sie sich sicher fühlt in der Bindung.





Protestverhalten und aktivierende Strategien führen allerdings oft dazu, dass die Person auf eine Weise handelt, die der Beziehung schadet. Es ist sehr wichtig zu lernen, Protestverhalten zu erkennen sowohl für den ambivalent Gebunden als auch für deren Partner. Denn wenn man weiß, dass Protestverhalten im Grunde „nur“ das Verlangen nach Bindung ist, kann dem recht leicht nachgekommen werden. Es führt nur dann zu Streit, wenn es eben nicht als Hilferuf nach Bindung und Sicherheit erkannt wird.


Oft ist nur eine minimale Beunruhigung durch den anderen Partner nötig, um den ambivalent Gebundenen zu triggern. Das kann schnell passieren. Ein typischer Gedankengang kann z.B. so ablaufen:


- „Mein Freund hat heute nicht angerufen. Ist etwas nicht in Ordnung? Vielleicht ist er sauer auf mich?“

- „Na ok, ich werde ihn einfach zu einem romantischen Abendessen einladen“ (sendet Nachricht)

- Dann wird er/sie schnell unruhig „Wird er/sie antworten oder zurückrufen?“

- Später „Oh mein Gott, es sind jetzt schon 5 Stunden vergangen. Vielleicht verlässt er mich.

Keine Spur von ihm. Seine Assistentin ist abweisend. Werde ich jemals wieder von ihm hören?“

- Etwas später: „Ich kann es nicht glauben. Wenn wir uns trennen, werde ich nie wieder jemanden wie ihn finden“


Wenn die Person diese Zusicherung nicht erhält, vervierfachen sich ihre Sorgen um die Beziehung und es braucht viel mehr als eine SMS, um ihr Bindungssystem zu beruhigen.


Typisches Protestverhalten kann sein:

  • viele Anrufe, SMS, E-Mails, ständiges Warten auf einen Anruf

  • sich zurückziehen, den Partner ignorieren

  • Alles in die Waagschale werfen, alles gegeneinander aufwiegen.

  • Darauf warten, dass der Partner den ersten Schritt macht und sich distanziert verhalten, um dann feindselig zu reagieren

  • Damit drohen, zu gehen, und gleichzeitig hoffen, dass er/sie dich davon abhält

  • Manipulationen anwenden: beschäftigt oder unnahbar wirken, Anrufe ignorieren

  • Ihn/sie eifersüchtig machen




Was können ambivalent Gebundene tun?


Wichtig ist es, die Fähigkeit, Liebe, Fürsorge oder echte Unterstützung zu erhalten, zu entwickeln und zu stärken. Hilfreich ist auch, sich auf sich selbst zu konzentrieren, während sie mit anderen in Beziehung treten.


Für ambivalent Gebundene ist es immens hilfreich, die Fähigkeit zu entwickeln, zu sich selbst zurückzukehren. Ein wichtiger Schlüssel ist es, zu lernen, allein zu sein und zu erfahren, dass Alleinsein etwas Schönes sein kann. Es sollte unbedingt die Fähigkeit zur Autonomie entwickelt werden. Ein weiterer Schlüssel ist es, dass sie lernen, sich selbst zu regulieren, anstatt sich nach einem Partner zu sehen, der sie reguliert. Es geht insgesamt darum, eine gewisse Widerstandsfähigkeit gegen das Alleinsein aufzubauen.


Auch ist es wichtig, die Erlebnisse in der Vergangenheit, von dem, was im gegenwärtigen Moment passiert (und in der gegenwärtigen Beziehung) zu trennen.


Ein zentraler Punkt ist, dass sich ambivalent Gebundene nicht selbst aufgibt. Je mehr sich ambivalent Gebundene selbst aufgeben, desto unruhiger werden sie. Hier ist es wichtig, dass der- oder diejenige einen Umgang mit der Verlassenheitswunde findet. Es stellt sich die Frage "Wer hat dich verlassen?" und „welche Gefühle spielen dabei eine Rolle?“


Die Arbeit mit dem inneren Kind ist unumgänglich. Die frühen Bedürfnisse wurden in der Kindheit nur unzureichend erfüllt. Der Mangel braucht Aufmerksamkeit, muss gefühlt werden, damit sich der Schmerz integrieren kann und das Kind in uns selbst erwachsen werden kann. Die Arbeit mit Grenzen ist dabei ein integraler Teil. Auch die Stärkung des Selbstwertgefühls ist hier sehr wichtig, denn dann gibt es eine Chance, das zwanghafte Nachtdenken darüber, was andere denken, einzustellen.


Diese Menschen müssen lernen, zu sich selbst zurückzukommen, mit sich selbst zu sein, zufrieden zu sein. Es ist wichtig für sie zu erfahren, dass sie sich selbst genug sein können und dass sie sich selbst alles geben können, was sie brauchen.


Grundsätzlich gilt: Je mehr wir uns in der Anfangsphase auf die Bedürfnisse unseres Partners einstellen und umgekehrt, desto weniger Energie müssen wir später aufwenden, um uns wieder in der Komfortzone einzurichten.






Noch ein Tipp


Wenn du ambivalent gebunden bist, solltest du NICHT jemanden als Partner wählen, der vermeidend ist (VM), weil

DU: Nähe und Intimität willst

VM: eine gewisse emotionale und/oder körperliche Distanz wahren wollen

DU: sehr empfindlich auf jedes Zeichen von Ablehnung reagierst

VM: senden gemischte Signale, die oft als abweisend empfunden werden

DU: es schwierig findest, ihnen direkt zu sagen, was du brauchst und was dich stört (effektive Kommunikation) und setzt stattdessen auf Protestverhalten

VM: sind schlecht darin, deine verbalen und nonverbalen Signale zu deuten und halten es nicht für ihre Aufgabe, dies zu tun

DU: musst beruhigt werden und dich geliebt fühlen

VM: neigen dazu, dich herabzusetzen, um eine Distanz zu schaffen und so ihr Bindungssystem zu deaktivieren

DU: musst genau wissen, wo du in der Beziehung stehst.

VM: ziehen es vor, die Dinge im Unklaren zu lassen. Auch wenn eure Beziehung sehr ernst ist, bleiben immer noch einige Fragezeichen.


Wenn du Ambivalent bist, solltest du jemandem als Partner wählen, der sicher gebunden (SG) ist, weil:

DU: Nähe und Intimität willst

SG: sich mit Nähe wohlfühlen und nicht versuchen, dich wegzustoßen

DU: sehr sensibel auf Anzeichen von Ablehnung reagierst

SG: sind sehr beständig und verlässlich und senden keine widersprüchlichen Botschaften, die dich verärgern könnten. Wenn du verzweifelt bist, wissen sie, wie sie dich beruhigen können.

DU: findest es schwierig, ihnen direkt zu sagen, was du brauchst und was dich bedrückt

SG: sehen dein Wohlbefinden als oberste Priorität an und tun ihr Bestes, um deine verbalen und nonverbalen Signale zu lesen.

DU: brauchst Sicherheit und das Gefühl, geliebt zu werden.

SG: sich wohl fühlen, wenn sie dir sehr früh und konsequent sagen, was sie fühlen.

DU: musst genau wissen, wo du in der Beziehung stehst.

SG: sind sehr stabil; sie fühlen sich auch mit Verpflichtungen wohl.


Wie du sehen kannst, ist es für Ambivalente immens wichtig, das eigene Bedürfnis nach Intimität, Verfügbarkeit und Sicherheit in einer Beziehung voll und ganz anzuerkennen und zu verinnerlichen, dass dies auch legitim ist. Klar ist, dass Ambivalent Gebundene besser aufgehoben sind in einer Beziehung mit einem sicher gebunden Partner.


Wenn du bereits in einer Beziehung mit einem unsicher gebunden Partner bist, gibt es andere Möglichkeiten. Wir können unseren Bindungsstil auch dann verändern, wenn wir die entsprechende innere Arbeit gemeinsam als Paar machen. Die RLT Paartherapie, die wir anbieten, leistet genau das. Schau gerne hier vorbei, um mehr über Paartherapie zu erfahren: https://www.liveloveshine.net/paartherapie.


Aber auch wenn du als Individuum an deinem Beziehungs- und Bindungsverhalten arbeiten möchtest, ist das möglich. Klicke diesen Link, um mehr über Beziehungscoaching für Einzelpersonen zu erfahren: https://www.liveloveshine.net/beziehungscoaching.



Der Vermeidende Bindungsstil – Unsicher Gebunden


Vermeidend gebundene Menschen - etwa ein Viertel der Bevölkerung – sind, unabhängig davon, ob sie alleinstehend sind oder sich in einer Beziehung befinden, immer bestrebt, Menschen auf Distanz zu halten. Sie sehnen sich zwar – meist völlig unbewusst - nach Intimität und Nähe, haben aber gleichzeitig auch starke Abwehrmechanismen, um eben ein Zuviel jener Nähe zu vermeiden. Das ist möglich, weil vermeidend Gebundene ihre Sehnsucht nach Intimität und Nähe gar nicht erst wahrnehmen.


Sie sind sehr auf sich selbst fokussiert und idealisieren oft ihre Unabhängigkeit und das Alleinsein. Sie sehen Bedürfnisse als Schwäche an und blicken auf diejenigen herab, die von ihrem Partner abhängig geworden sind. Sie fühlen ein tief verwurzeltes Bedürfnis nach Alleinsein, auch wenn sie in einer Beziehung sind. Sich mit einem anderen Menschen "zu Hause" nahe und vollständig zu fühlen, ist ein Zustand, der schwer zu akzeptieren ist.


Das Bedürfnis nach körperlicher und emotionaler Nähe zu einem anderen Menschen ist jedoch ein Grundbedürfnis, was bei uns allen existiert. Eine vermeidende Person ist davor nicht gefeit. Auch wenn sie ihre eigenen Bedürfnisse und Ängste in Bezug auf Beziehungen meist abspalten, sind sie genauso anfällig wie alle anderen für eine drohende Trennung. Zwar erscheinen sie oft als Freigeister, aber das sind in der Regel Abwehrhaltungen, damit sie ihre Sehnsucht nach Nähe und Geborgenheit nicht spüren müssen.


Menschen mit einem vermeidenden Bindungsstil wenden verschiedene "Techniken" an, um sich von der Person, die ihnen am nächsten steht, eine gewisse Distanz aufzubauen. Diese Verhaltensweisen werden als Deaktivierungsstrategien bezeichnet. Das sind Strategien, die dazu dienen, das Bindungssystem zu unterdrücken, d.h. den biologischen Mechanismus im Gehirn, der für unseren Wunsch nach Nähe zu einem bevorzugten Partner verantwortlich ist zu deaktivieren. Vermeidende Menschen bemühen sich unterbewusst ständig darum, die Sehnsucht nach Nähe zu unterdrücken.


Hier ist eine Liste dieser Deaktivierungsstrategien (aus dem Buch "Attached" von Levine und Heller). Vermeidend Gebundene...

  • Sagen (oder denken) "Ich bin nicht bereit, mich zu binden" aber trotzdem zusammenbleiben, manchmal jahrelang.

  • Sich auf kleine Unzulänglichkeiten deines Partners konzentrieren: die Art und Weise, wie er/sie spricht, sich kleidet, isst usw. und zulassen, dass sie deinen romantischen Gefühlen in die Quere kommen.

  • Einem Ex-Freund/einer Ex-Freundin nachstellen (der "Phantom-ex")

  • Flirten mit anderen - ein gefährlicher Weg, um Unsicherheit in eine Beziehung zu bringen.

  • Nicht sagen: "Ich liebe dich" - obwohl du Gefühle für diese Person hast.

  • Sich zurückziehen, wenn es gut läuft (mehrere Tage lang nicht anrufen nach einem intimen Date).

  • Beziehungen mit einer unmöglichen Zukunft eingehen, z. B. mit einer verheirateten Person.

  • Geistig abschalten, wenn dein Partner mit dir spricht

  • Geheimnisse bewahren und Dinge im Dunkeln lassen, um dein Gefühl der Unabhängigkeit zu bewahren.

  • Wenn zu viel Nähe entsteht, vermeiden sie körperliche Nähe – wollen z.B, nicht im selben Bett schlafen oder wollen keinen Sex haben

  • Haben sich von den Menschen abgewendet und beziehen ihre Ressourcen und Unterstützung hauptsächlich von Tieren, "Geistern", der Natur usw.

  • Fühlen sich vielleicht fremd, mechanisch, distanziert, ausgestoßen und haben ihren Platz in der Welt verloren. Sie gehören nicht dazu und werden nicht gesehen.

  • Können "verschwinden", sich abkoppeln oder dissoziieren, ohne es zu merken.

  • Reduzieren die Erwartungen an andere, da andere sie oft enttäuscht haben und sie das aber nicht fühlen wollen

  • Können eine Menge Energie im Kopf haben, ohne viel Gefühl im Rest des Körpers

  • Es fällt ihnen leicht, kognitiv brillant zu sein, aber es fällt ihnen schwer, Emotionen zu erleben

  • Haben manchmal Kopfschmerzen aufgrund von Spannungsringen um Augen und Ohren

  • Haben Angst davor, das Risiko einzugehen, etwas zu wollen oder sich nach etwas zu sehnen, da sie sich überwältigend verletzlich fühlen

  • Haben vielleicht viele Freunde und interagieren sich auf einer

  • etwas oberflächlichen Ebene mit anderen


Menschen verwechseln oft gesunde Unabhängigkeit und die Fähigkeit, auf eigenen Füßen zu stehen sowie gesunde Grenzen zu haben, mit einer vermeidenden Bindungsstruktur. Das sind zwei völlig unterschiedliche Zustände. Der vermeidend Gebundene hat im Vergleich oft einen nicht unerheblichen Widerstand gegen allzu viel Vertrautheit und Nähe, Schwierigkeiten, sich anderen ehrlich mitzuteilen oder andere um Hilfe zu bitten. Sie sind ständig bemüht, ihre Unabhängigkeit zu schützen und sie haben oft sie Sorge, dass ihr Partner ihre Autonomie bedrohen könnte.





Vermeidend gebundene Erwachsene haben deshalb folgende Tendenzen

  • Fokussieren sich auf sich selbst; Sehen sich selbst als Einzelgänger

  • Minimieren die Bedeutung von Beziehungen in ihrem Leben

  • Können die Bedeutung von Therapiebeziehungen abwerten und leugnen, dass sie ihnen wichtig sind

  • Legen Wert auf beziehungsfreie Aktivitäten und verbringen die meiste Zeit mit

  • Arbeit, Sport oder Hobbys

  • Vernachlässigen oft andere und konzentrieren sich zu sehr auf sich selbst

  • Können Projektionen haben, die sie andere als abwesend, feindselig und abweisend erleben lässt

  • Schwierigkeiten beim Erleben und Ausdrücken von Emotionen oder Bedürfnissen

  • Der Wunsch nach Kontakt kann verleugnet werden und kann fälschlicherweise denken, dass sie alleine am glücklichsten sind (leugnen ihr Bedürfnis nach anderen)

  • Erinnern sich zwar an Fakten, haben aber nicht das Gefühl, persönlich dabei gewesen zu sein aufgrund mangelnder Interaktion des limbischen Gehirns in der Kindheit

Eine vermeidende Person ist sich dieser Denkmuster so gut wie nicht bewusst und glaubt meist, dass der Grund, warum sie in einer Beziehung kein Glück findet, wenig mit ihr selbst und viel mit dem anderen zu tun hat: Vermeidende denken zum Beispiel, nicht "den Richtigen" gefunden zu haben. Eine vermeidende Person wird außerdem selten Hilfe suchen oder zustimmen, wenn ihr Partner oder ihre Partnerin dies vorschlägt. Vermeidende merken oft nicht, dass ihnen etwas fehlt oder dass ihre Beziehung sie nicht glücklich macht. Die meisten Probleme treten erst dann auf, wenn sie eine tiefe Partnerbeziehung eingehen, in der tiefere Bedürfnisse zum Vorschein kommen und tiefere Übertragungsprobleme ausgelöst werden.


Studien haben ergeben, dass die Abwehrmechanismen der Vermeidenden schnell zusammenbrechen, wenn sie mit einem belastenden Lebensereignis konfrontiert werden. Dann erscheinen und verhalten sie sich genauso wie Menschen mit einem ambivalenten Bindungsstil.


Das ist dann manchmal der Moment, in dem auch Vermeidende zugeben können und müssen, dass sie etwas tun müssen, um die Situation zu verändern. Das ist ein Segen, denn die gute Nachricht ist, dass wir dank Neuroplastizität unseren Bindungsstil auch im Erwachsenenalter noch verändern können.


Als Paar könnt ihr euren Bindungsstil z.B. verändern, wenn wir die entsprechende innere Arbeit gemeinsam als Paar machen. Die RLT Paartherapie, die wir anbieten, leistet genau das. Schau gerne hier vorbei, um mehr über Paartherapie zu erfahren: https://www.liveloveshine.net/paartherapie.


Aber auch wenn du als Individuum an deinem Beziehungs- und Bindungsverhalten arbeiten möchtest, ist das möglich. Klicke den folgenden Link um mehr über Beziehungscoaching für Einzelpersonen zu erfahren: https://www.liveloveshine.net/beziehungscoaching.


Ich freue mich, von dir zu hören.


Hab dich wohl und bis bald,

Aneesha





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